Gestern war ich mit einem Freund (Gogal-Blog Schreiber Mayrhuber) im Kino. Unsere Wahl fiel ohnehin nur auf das Gasometer-Kino, weil es den Film den wir uns anschauen wollten, in unseren sonstigen Wahl-Kinos, nicht, oder nur zu unmenschlichen Zeiten spielten.
Das Gasometer-Kino sollte sich als schlechte Wahl erweisen, denn während des Films war es so dermaßen kalt, dass ich überlegte, ob ich nicht aus dem Saal gehen soll und einen Kinomitarbeiter darauf hinweise, dass wir uns in Saal 8 für 9,50 EUR den Arsch abfrieren.
Ich ließ es dann aber doch bleiben, weil ich nichts vom Film verpassen wollte, der nämlich, im Gegensatz zur Temperatur im Kinosaal, gut war.
Michi saß neben mir und war auch meiner Meinung – „saukalt isses hier“. Er hatte sogar nur ein T-Shirt an, während ich mir vorsorglich einen dicken Pulli mitgenommen hatte.
Trotzdem hatten wir am Ende des Films beide kalte Hände. Ich hatte sogar kalte Füße. Muss das sein? Müssen wir uns im 21. Jahrhundert in einem High-Tech-Kino so fühlen wie Reinhold Messner zu seiner besten Zeit?
Sicher nicht. Und so beschlossen wir, uns zu beschweren. Weil es ja sonst eh keiner macht.
Und ausserdem bin ich mir sicher, dass wir nicht die einzigen waren denen im Kino kalt war.
Ich selbst hatte bereits früher selbst in Kinos gearbeitet (beim Einlass), und wusste, dass man die Theaterleitung normalerweise Gratiskarten springen lässt, wenn Kinogänger aus rigendwelchen Gründen nicht zufrieden waren.
Waren wir zufrieden? Nein. Also gingen wir beide zur Kinokassa um die Theaterleitung darauf hinzuweisen, dass die 15 Kinobesucher in Saal 8, gerade eben nur knapp dem Kälte-Tod entronnen sind.
Doch wir hatten die Rechnung ohne Herrn Halmer gemacht. Herr Halmer, dessen Frau kalte Hände hat wenn sie mit ihm im Bett liegt (wie wir in wenigen Minuten erfahren sollten), ist der Theaterleiter im Gasometer-Kino in Wien.
Nach Zurufen der Kinokassa-Lady, kam Herr Halmer aus seinem Kämmerlein um sich unser „Wehklagen“ anzuhören. Flott und selbstsicher, kam der etwa 1,70 große Herr Halmer auf uns zu und schüttelte unsere Hände.
was folgte, war ein sehr grotesker Dialog, zwischen 2 unzufriedenen Kinobesuchern (wir) und einem Herrn Halmer der nicht einsehen wollte, dass unser subjektives Empfinden ja eigentlich, objektiv betrachtet, kein Grund ist warum einen kalt ist. (oder so irgendwie…)
Die Diskussion lief ungefähr so ab:
„Grüß Gott, worum geht`s denn?“ (Händeschütteln)
„Ja, wie sie sehen hab ich sogar jetzt noch ganz kalte Hände vom Kino. Im Saal 8 war es nämlich gerade eben sehr kalt.“
„Ja wissen`s, meine Frau hat auch kalte Hände wenn sie mit mir im Bett liegt.“
„Ja, ihre Frau zahlt aber auch keine 10 Euro wenn sie mit ihr ins bett gehen, oder?“ (wollt ich sagen, formulierte es aber dann doch nur gedanklich)
„Das mag sein, aber wir sehen nicht ein, dass wir bei einem Film im Kino frieren müssen.“
…
blablabla…
….
Fazit:
Herr Halmer gibt uns keine Kinofreikarten als Entschädigung (nachdem er uns gefragt hat wie man uns denn nun zufriedener stimmen könnte) und plädiert auf „Unzurechnungsfähigkeit aufgrund gestörten Kälteempfindens“.
Freikarten ja, aber nur wenn man ihn während das Films darauf aufmerksam gemacht hätte.
OK, wenn er meint. Ich sage ihm noch ins Gesicht, dass ich nicht nachvollziehen kann, warum er lieber auf stur schaltet und 2 verärgerte Kinobesucher wegschickt (die beim nächsten Mal ein anderes Kino vorziehen werden) anstatt sich zu entschuldigen und ihnen 2 Freikarten für den nächsten Kinobesuch im Gasometer anzubieten.
Ich werde jedenfalls in Zukunft das Gasometer-Kino meiden, oder – wenn es gar nicht anders geht – mir das nächte mal eine Wärmeflasche mitnehmen.
Kurz noch zum Film:
Hat mir gut gefallen, sehr temporeich, Liam Neeson in der Rolle eines EX-Agenten, der gnadenlos mit den Entführern seiner Tochter abrechnet und sie Mann für Mann dezimiert, bis er sie im Schlafzimmer eines fetten Türken auf einer Yacht vor der Entjungferung rettet.
Coole Actionsequenzen, tolle Kamera. Ich wurde gut unterhalten und habe das bekommen was ich mir anfangs vom Film erwartet habe: Ein zorniger Dad der aufräumt.
8/10 Punkten auf Joe`s Moviemeter.
One thought on “96hours – im arschkalten Gasometer Kino”
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